Die Vacheron Constantin Patrimony fühlt sich an wie eine klassische Kollektion, die es schon ewig gibt. Sie werden jedoch überrascht sein zu erfahren, dass sie dieses Jahr erst ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Dennoch steht sie in Geist und Stil auf den Schultern viel älterer VC-Kreationen, wie wir gleich sehen werden. Um diesen Anlass zu feiern, hat Vacheron Constantin mit dem Designer Ora ïto zusammengearbeitet.

Ïto hat die Patrimony Self-Winding vorsichtig in neue Gebiete geführt und dabei ihr Erbe respektiert. Die daraus resultierende Uhr, die auf 100 Stück limitiert ist, ist vertraut und gleichzeitig schockierend. Es ist eine Uhr, die einer genaueren Betrachtung würdig ist.

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Vacheron Constantin Patrimony
Die Vacheron Constantin Patrimony-Kollektion lässt sich am besten als klassisch und minimalistisch charakterisieren. Sie besteht aus archetypischen formellen Uhren mit großen, gewölbten Zifferblättern, schmalen Lünetten und klaren, einfachen Linien. Natürlich war diese Designsprache nicht neu, als VC 2004 die Patrimony-Kollektion auf den Markt brachte.

Tatsächlich entstand der Stil in den 1950er Jahren und gewann an Popularität. Einfachheit und Minimalismus bestimmten das Uhrendesign und standen im Gegensatz zum detailreicheren Stil der 1940er Jahre. Schlichte, leere Zifferblätter mit schlanken aufgesetzten Indizes und schlanken, geraden Zeigern sorgten für eine moderne und minimalistische Ästhetik. Dieser Stil eignet sich für kompakte, schlanke Uhrengehäuse, daher stattete Vacheron seine Modelle der 1950er Jahre mit ultradünnen Handaufzugskalibern aus. Dies führte 1955 zur Einführung des Kalibers 1003 von Vacheron Constantin. Dieses Uhrwerk stellte damals den Rekord als dünnstes mechanisches Kaliber der Welt auf. Es war nur 1,64 mm dick.

Als Hommage an diese Ära der Uhrmacherei wurde die Vacheron Constantin Patrimony-Kollektion im Jahr 2004 auf den Markt gebracht. Die stilistischen Ähnlichkeiten zwischen der modernen Patrimony mit reiner Zeitanzeige und den Uhren aus den 1950er-Jahren sind bemerkenswert. Dennoch hat Vacheron die Kollektion seitdem in viele neue Richtungen gelenkt, darunter mehrere Komplikationen.

Vacheron Constantin Patrimony Automatik Ora ïto
Weiter zur heutigen limitierten Auflage. Vacheron Constantin hat sich mit dem multidisziplinären Designer Ora ïto zusammengetan, um diese Sonderversion der 40-mm-Patrimony mit Zeit- und Datumsanzeige zu kreieren. Ïto nennt seine Designphilosophie „Simplexität“ und übersetzt Komplexität in einfache Formen.

Ich kann mir nur vorstellen, wie schwierig es für ihn gewesen sein muss, der Patrimony seinen Stempel aufzudrücken. Es ist eine so archetypische und minimalistische Uhr, dass man Zurückhaltung üben muss. Gleichzeitig sind es die wenigen subtilen Details, wie die Form der Stundenmarkierungen, die die reguläre Version zu einem „echten Vacheron“ machen. Ändern Sie diese Details, und Sie sehen keinen VC mehr.

Ïto hat sich geschickt für ein monochromatisches Thema entschieden (wenn Sie „monochromatisch“ nicht als „schwarz und weiß“ verstehen). Indem er den Rest seiner Eingriffe in Gold hält, verschmelzen sie mit der Uhr auf eine Weise, die ihre bestehenden Linien nicht durchbricht. Diese limitierte Auflage weist konzentrische Kreise auf dem Zifferblatt auf, die an plätscherndes Wasser erinnern. Das Logo wurde vom Zifferblatt auf die Unterseite des Saphirglases verschoben. Passend dazu hat die goldfarbene Datumsscheibe burgunderfarbene Ziffern, die zum burgunderfarbenen Armband passen. Apropos Armband: Dies ist möglicherweise die auffälligste Änderung. Ïto hat sich für ein geprägtes Muster aus abgerundeten Rechtecken entschieden. In gewisser Weise passt es zur Uhr, weil sie so typisch für die Mitte des Jahrhunderts ist. Gleichzeitig ist es irritierend, da wir diesen Stil eher von Rennsportuhren gewohnt sind, nicht von formellen High-End-Uhren.

Vacheron Constantin Patrimony Self-Winding Ora ïto – Spezifikationen
Technisch ist diese Uhr identisch mit der regulären 40-mm-Patrimony Self-Winding mit Zeit- und Datumsanzeige. Sie erhalten ein Gehäuse aus 18 Karat Gelbgold, das seinen 40-mm-Durchmesser mit einer Dicke von 8,5 mm kombiniert. Das 3,6 mm dicke automatische Kaliber 2450 Q6 ermöglicht ein so schlankes Gehäuse. Dieses hauseigene Uhrwerk besteht aus 196 Teilen und hat eine Gangautonomie von 40 Stunden. Es trägt auch stolz das Genfer Siegel.

Obwohl es auf den Pressebildern nicht zu sehen ist, verfügt die Gehäuserückseite über ein Saphirfenster, um einen guten Blick auf das wunderschön verarbeitete Kaliber zu ermöglichen. Vacheron gibt die Wasserdichtigkeit mit 30 Metern an, was für Uhren dieses Stils typisch ist.

Erste Eindrücke
Bei Fratello öffnen wir jeden Tag digitale Pressemappen. Das ist eine Routinearbeit, die normalerweise in weniger als einer Sekunde zu einem klaren ersten Eindruck führt. Hin und wieder taucht jedoch ein Bild auf, dessen Verarbeitung etwas länger dauert. Eine solche Uhr passt nicht so einfach in eine vorgefertigte mentale Kategorie.

Das war so ein Fall. Ich fand die Vacheron Constantin Patrimony Self-Winding Ora ïto ziemlich verstörend, als ich sie zum ersten Mal sah. Ich war mir nicht sicher, ob sie mir gefiel oder nicht. Das ist jedoch normalerweise eine gute Sache. Es bedeutet, dass etwas Interessantes passiert, das sich von meinem abgestumpften Gehirn nicht automatisch verarbeiten lässt. Also, wo bin ich gelandet? Nun, je mehr ich sie anschaue, desto mehr gefällt sie mir. Wie ich oben zu erklären versuche, denke ich, dass die Änderungen ein meisterhaftes Design zeigen. Ïto hat sie unverwechselbar gemacht, ohne die Wurzeln der Uhr zu verraten. Die Spannung zwischen einer rein klassischen, konservativen Uhr und einigen selbstbewussten neuen Designelementen spricht mich an. Es ist wie mit Menschen: Die perfektesten Menschen sind oft weniger attraktiv als diejenigen, bei denen etwas nicht stimmt. Die Reibung erzeugt Anziehung.

Gibt es also nichts zu kritisieren? Natürlich gibt es das. Ich bin sicher, dass 40 mm eine kommerziell clevere Größe ist, aber ich finde sie einfach zu groß für diesen Uhrentyp, selbst an Unterarmen in Baumstammgröße. Für mich nimmt das der Uhr etwas von ihrer Eleganz und Subtilität. Ansonsten ein großes Lob an Vacheron Constantin und Ora ïto!

Uhrenspezifikationen
MARKE
Vacheron Constantin
MODELL
Patrimony Automatik Ora ïto
REFERENZ
85180/000J-H069
ZIFFERBLATT
Goldfarben mit konzentrischen Kreisen und aufgesetzten Stundenmarkierungen
GEHÄUSEMATERIAL
18 Karat Gelbgold
GEHÄUSEABMESSUNGEN
40 mm (Durchmesser) × 47 mm (Bandanstoß zu Bandanstoß) × 8,55 mm (Dicke)
GLAS
Saphir mit goldgedrucktem Logo auf der Unterseite
GEHÄUSERÜCKSEITE
18 Karat Gelbgold und Saphirglas
UHRWERK
Vacheron Constantin 2450 Q6: im eigenen Haus entwickelt und hergestellt, automatischer Aufzug mit Stoppfunktion, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 40 Stunden Gangreserve, 196 Komponenten, 27 Steine, Rotor aus 22 Karat Gold, Genfer Punze
WASSERDICHTIGKEIT
30 Meter
ARMBAND
Burgunderfarbenes Kalbsleder mit geprägtem Muster und Dornschließe aus 18 Karat Gelbgold
FUNKTIONEN
Uhrzeit (Stunden, Minuten, Sekunden) und Datum
PREIS
38.900 €
BESONDERE HINWEISE
Limitierte Auflage von 100 Stück

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