Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Modells hat replica rolex die Explorer II mit einem neuen Uhrwerk und subtilen Designänderungen aktualisiert. Wir sehen uns an, was die neueste Version Sammlern, Entdeckern und Abenteurern bieten kann.
Schon vor der letztjährigen Watches and Wonders im April gab es zahlreiche Spekulationen über die Jubiläums-Explorer. Würde sie eine Keramiklünette erhalten? Würde sie einen grünen Zeiger oder andere Elemente in der Farbe erhalten, die Rolex so oft für Jubiläumsmodelle verwendet hat? Würde der Gehäusedurchmesser geändert werden? Nichts dergleichen. Die Änderungen am Erscheinungsbild der neuen Explorer sind minimal. Selbst die meisten Uhrenliebhaber können das breitere Armband nur bei einem Seite-an-Seite-Vergleich erkennen.
War das enttäuschend? Eigentlich nicht, denn die Kontinuität des Designs ist ein Faktor, der Rolex so erfolgreich und wertbeständig macht. Während andere Marken ihre weniger beliebten Modelle alle zwei Jahre durch völlig neue Versionen ersetzen, verbessert Rolex die Technik aller seiner Uhren – auch der weniger gefragten. Und bis vor einigen Jahren gehörte die Explorer II zu den Rolex-Sportmodellen, die man beim Juwelier sogar mit einem Preisnachlass kaufen konnte. Diese Zeiten sind vorbei. Das neue, verbesserte Modell erfreut sich trotz minimaler Änderungen am Aussehen großer Beliebtheit. Und das liegt nicht nur an dem neuen Kaliber, das inzwischen fast zum Standard im Rolex-Portfolio gehört.
50 Jahre auf Expedition
Wie hat alles angefangen? Im Jahr 1971 stellte Rolex die Explorer II als Expeditionsuhr vor. Die 24-Stunden-Anzeige sollte besonders für Höhlenforscher hilfreich sein, die tagelang im Dunkeln arbeiten mussten, oder für Polarexpeditionen im arktischen Sommer, wenn die Sonne nie untergeht. Die Explorer II war die professionelle Weiterentwicklung der 1953 vorgestellten Explorer, die weder über ein Datum noch über eine zweite Zeitzone verfügte. Diese Design-Ikone wird auch heute noch produziert.
Die Explorer II war auf zahlreichen Arktis- und Antarktis-Expeditionen dabei und wurde von Vulkan- und Höhlenforschern getragen. Das erste Modell hatte Stabzeiger mit spitzer Spitze, rechteckige Indexe und einen orangefarbenen 24-Stunden-Zeiger. Das zweite Modell folgte im Jahr 1985. Der 24-Stunden-Zeiger war nun schlanker und rot statt orange. Die applizierten Indexe waren rund im typischen Rolex-Stil, und der bekannte Mercedes-förmige Stundenzeiger wurde hinzugefügt. Neben dem Modell mit schwarzem Zifferblatt wurde auch eine Version mit weißem Zifferblatt angeboten. Das neue Kaliber 3085, das im selben Jahr auch in der GMT-Master II eingeführt wurde, ermöglichte die unabhängige Einstellung des Stundenzeigers auf eine zweite Zeitzone. Damit gehörte die feste Kopplung des 24-Stunden-Zeigers an den Stundenzeiger der Vergangenheit an und erhöhte dessen Nutzen.
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums machte Rolex 2011 den nächsten Evolutionsschritt und baute das Modell mit 24-Stunden-Zeiger auf dem ursprünglichen Modell mit dem “orangenen Zeiger” auf, wie es unter Sammlern genannt wird. Außerdem vergrößerte Rolex den Gehäusedurchmesser von 40 auf 42 mm und vergrößerte auch die Zeiger und Indexe.
Neue Details
Die wichtigste Änderung der überarbeiteten Explorer 2021, unserer Testuhr, sind ihre harmonischeren Proportionen. Das auf 22 mm gewachsene Armband, die schmaleren Bandanstöße und die breitere Schließe sorgen für eine bessere und attraktivere Verbindung mit dem 42-mm-Gehäuse.
Das Zifferblatt weist nur minimale Veränderungen auf. Die applizierten Weißgold-Indexe haben jetzt eine mattschwarze PVD-Beschichtung, die zu den mattschwarz lackierten Weißgoldzeigern passt. Die großen Indexe und Zeiger verbessern die Ablesbarkeit. Allerdings ist das weiße Zifferblatt unserer Testuhr in dieser Hinsicht ein Nachteil. Die Version mit schwarzem Zifferblatt ist besser ablesbar. Erstmals hat Rolex das flache Glas auf der Innenseite entspiegelt – eine spürbare Veränderung, die sich positiv auswirkt. Bei Nacht erhöht die Chromalight-Leuchtmasse die Ablesbarkeit durch ihr intensives blaues Leuchten, das bis in die frühen Morgenstunden anhält. Die Cyclops-Datumslupe erhöht die Ablesbarkeit nur, wenn man direkt von vorne auf die Uhr schaut.
Insgesamt ist das Design mit der schrägen Stahllünette mit Sonnenschliff, dem weißen Zifferblatt und den orangefarbenen Zeigern gelungen. Allerdings ist die Kombination von modern anmutenden Elementen mit typischen Rolex- und historischen Explorer II-Elementen nicht so nahtlos wie bei anderen Ikonen der Marke – der Submariner und der GMT-Master II, die seit Jahrzehnten unverändert geblieben sind. Das weiße Zifferblatt und die Größe von 42 mm sind untypisch für Rolex-Uhren und stellen eine interessante Alternative zu den meisten Sportmodellen mit schwarzem Zifferblatt dar.
Ein winziges neues Detail ist auf dem Zifferblatt zu finden: eine kleine Rolex-Krone bei 6 Uhr. Sie weist auf eine neue Generation des Uhrwerks hin, wie bei anderen Rolex-Modellen.
Aktualisierung der Bewegung
Das neue Zeitzonen-Kaliber 3285 hat das ältere 3187 ersetzt. Mit Ausnahme der Milgauss und der Air-King werden alle anderen Rolex-Modelle von einer neuen Kalibergeneration angetrieben. Der größte Vorteil für den Träger ist die verlängerte Gangreserve, die dank der höheren Effizienz der Chronergy-Hemmung nun drei statt zwei Tage beträgt. Zu diesem Zweck wurde die Geometrie der Palettengabel und des Ankerrads optimiert. Und mit dem LIGA-Verfahren, bei dem diese Komponenten galvanisch miteinander verbunden werden, konnte Rolex eine gelochte und damit leichtere Struktur schaffen. Dank der verwendeten Nickel-Phosphor-Legierung reagiert die Hemmung nicht auf Magnetfelder. Das neue Uhrwerk ist außerdem mit einem Kugellager anstelle eines Gleitlagers ausgestattet.
Als wir unsere Testuhr öffneten, stellten wir fest, dass Rolex die Uhrwerke ohne viel Aufhebens weiter optimiert hat. Das Rotorlager hat jetzt 27 statt nur sieben Kugeln, wodurch der Rotor fast so leise läuft wie ein Buchsenrotor. Das dürfte viele Rolex-Fans erfreuen.
Geblieben sind die bekannten Vorzüge der Rolex-Uhrwerke: die hauseigene Paraflex-Stoßsicherung, die bei Stößen besser in ihre Ausgangslage zurückkehren soll, die extrem stabile Unruhbrücke anstelle eines nur einseitig befestigten Unruhklobens, die freischwingende Unruhspirale mit Breguet-Überspirale aus einer paramagnetischen Niob-Zirkonium-Legierung und der freischwingende Feinregulator mit Microstella-Gewichten auf der Unruh. Das Uhrwerk kann mit einem Spezialwerkzeug justiert werden, ohne dass eine Demontage erforderlich ist. Zu den Verzierungen gehört ein Sonnenschliff, eine Handgravur ist jedoch nicht vorhanden.
Wie immer bei Rolex bestätigt das offizielle Chronometerzertifikat der Schweizer Prüfstelle COSC eine hohe Ganggenauigkeit des Uhrwerks in verschiedenen Lagen und bei unterschiedlichen Temperaturen. Die hauseigenen Spezifikationen von Rolex verlangen eine noch präzisere Regulierung, die eine Genauigkeit von durchschnittlich -2 bis +2 Sekunden pro Tag gewährleistet. Auf der Zeitwaage erfüllte unsere Testuhr diese hohen Erwartungen und wies eine durchschnittliche Abweichung von nur 0,3 Sekunden auf.
Alle sechs Positionen blieben zwischen -2 und +3 Sekunden; die größte Abweichung zwischen den Positionen betrug demnach 5 Sekunden. Die Amplitudenunterschiede waren jedoch beträchtlich, mit einem 50-Grad-Abfall zwischen der vertikalen und der horizontalen Position.
Abgesehen von der Ganggenauigkeit entspricht unsere Testuhr auch den Qualitätsansprüchen von Rolex. Die Verarbeitung ist nahezu perfekt – exzellente Politur und Satinierung des Gehäuses, ein Armband ohne Spiel zwischen den Gliedern und ein fein bedrucktes Zifferblatt. Jedes Bauteil strahlt hohe Qualität aus und hält einer genauen Prüfung mit der Lupe stand.
Das Gehäuse hat die Rolex-eigene verschraubte Twinlock-Krone und ist bis 100 Meter wasserdicht. Das ist ausreichend. Wir hätten uns jedoch die sicherere Triplock-Krone gewünscht, die bei dieser Uhr im Expeditionsstil ein höheres Schutzniveau bietet, wie bei der GMT-Master II.
Trotz des Kronenschutzes lässt sich die Krone leicht abschrauben. In der ersten Position wird, wie zu erwarten, die Hauptfeder aufgezogen. Wenn Sie die Krone in die zweite Position herausziehen, können Sie den Stundenzeiger in Stundenschritten einstellen, was bei Reisen in eine andere Zeitzone nützlich ist. Der 24-Stunden-Zeiger zeigt die Heimatzeit an. Wenn sich der Stundenzeiger über die Datumslinie bewegt, ändert sich das Datum entsprechend. Dies funktioniert sowohl vorwärts als auch rückwärts und ist fast so leichtgängig wie ein richtiger Schnellverstellmechanismus für das Datum. Der Minutenzeiger kann in der dritten Position weitergeschaltet werden, ebenso wie der 24-Stunden- und der normale Stundenzeiger. Die sichere Oysterlock-Schließe ist ebenfalls einfach zu bedienen. Durch Anheben eines Sicherheitsbügels über den federunterstützten Hebel wird die stabile Faltschließe geöffnet. Die praktische Easylink-Verlängerung von bis zu 5 mm kann aus der Schließe ausgeklappt werden.
Mit 8.550 $ liegt der Listenpreis der Explorer II unter dem der GMT-Master II in Oystersteel (9.700 $) mit ihrer drehbaren 24-Stunden-Lünette. Der Preis ist angemessen, und obwohl die Nachfrage größer ist als das Angebot, ist er dennoch nicht so extrem wie bei der GMT-Master II. Vielkäufer haben vielleicht eine realistische Chance, diese Uhr bei einem zertifizierten Händler in kürzerer Zeit zu bekommen, aber rechnen Sie mit einer gewissen Wartezeit.
Fazit : Evolution statt Revolution: Rolex vermeidet große Designänderungen und hat deshalb mit dem neuen Werk und kleineren Modifikationen wie den harmonischeren Armbandproportionen einmal mehr die beste Explorer II aller Zeiten gebaut.
Rolex Explorer II Technische Daten
Hersteller: Rolex SA, Rue François-Dussaud 3-7, 1211 Genf, Schweiz
Referenznummer: 226570
Funktionen: Stunden, Minuten, Sekunden, Datum, zweite Zeitzone
Uhrwerk: Eigenes Uhrwerk Kaliber 3285, Automatik, Chronometer, 28.800 Umdrehungen pro Minute, 31 Lagersteine, Sekundenstopp, Schnellverstellung des Datums mit Stundenvorlauf, Paraflex-Stoßdämpfer, Glucydur-Unruh mit Microstella-Regulierschrauben, 70 Stunden Gangreserve
Gehäuse: Edelstahl 904L, flaches Saphirglas mit Cyclops-Datumsscheibe und innerer Antireflexbeschichtung, verschraubte Twinlock-Krone, Vollgewindeboden aus Edelstahl 904L, wasserdicht bis 100 m
Armband und Schließe: Oyster-Armband aus 904L-Edelstahl, mit Sicherheitsfaltschließe und stufenweisem Verlängerungsstück
Ratenergebnisse: Abweichung in Sekunden pro 24 Stunden
Abmessungen: Durchmesser = 42 mm, Höhe = 12,1 mm, Gewicht = 164 g
Preis: $8.550
Partituren:
Armband und Schließe (max. 10 Punkte):
Die Sicherheitsfaltschließe mit stufenweisem Verlängerungsstück und das Stahlarmband sind gut verarbeitet, robust und attraktiv. 9
Gehäuse (10):
Das sauber polierte, salzwasserbeständige Gehäuse könnte für eine Expeditionsuhr eine höhere Wasserdichtigkeit aufweisen. Die verschraubte Krone sorgt für Sicherheit. 9
Zifferblatt und Zeiger (10): Sorgfältig gearbeitetes Zifferblatt mit applizierten Indexen. Die matt lackierten Zeiger sind nicht so attraktiv wie die polierten Zeiger anderer Rolex-Modelle. 9
Design (15): Ausgezeichnetes Design, aber nicht so zeitlos wie andere Rolex-Modelle. Das breitere Armband sorgt für bessere Proportionen. 13
Ablesbarkeit (5): Die großen Zeiger und Indizes sind trotz des geringen Kontrasts auf dem weißen Zifferblatt noch gut ablesbar. Die blaue Leuchtmasse leuchtet lange Zeit. 4
Bedienung (5): Die tief geriffelte Krone ist einfach zu bedienen. Das Datum kann schnell eingestellt werden, und der Sekundenstopp-Mechanismus erleichtert das genaue Einstellen der Zeit. 5
Tragekomfort (5): Durch die geschwungenen Glieder ist die Uhr auch bei einem breiteren Armband angenehm zu tragen. Verlängerungsstück in der Schließe. 5
Uhrwerk (20): Das gut durchdachte und robuste hauseigene Uhrwerk bietet eine lange Gangreserve. 19
Ergebnisse bewerten (10):
Sehr geringe durchschnittliche Abweichung, aber im Minusbereich. Die Werte in allen Positionen liegen nahe beieinander. 9
Gesamtwert (10):
Angemessener Preis und hohe Wertbindung – aber schwer zu bekommen. 9