Fragen Sie jeden Rennfahrer oder Motorsportfan nach der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt, und Sie werden wahrscheinlich immer wieder dieselbe Antwort hören: die legendäre Nordschleife des Nürburgrings. Die Strecke (zusammen mit der kleineren, moderneren GP-Strecke des Nürburgrings daneben) wird wegen ihres anstrengenden und oft gefährlichen Rufs auch „Grüne Hölle“ genannt und schlängelt sich 20,88 Kilometer durch die Wälder bei Nürburg im Westen Deutschlands. Mit 154 Kurven, einer Mischung aus engen, technischen Kurven, schnellen, geschwungenen Abschnitten und dramatischen Höhenunterschieden war der Nürburgring seit seiner Eröffnung im Jahr 1927 Schauplatz einiger der legendärsten Momente im Rennsport. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die Kurven und Anstiege dieser Strecke heiliger Boden für die Automobilwelt sind. Als die Strecke 2021 umfassend neu asphaltiert wurde, wurde der alte Asphalt zu einem begehrten Gut. Die neue unabhängige Marke Coblor hat diese einmalige Gelegenheit genutzt und aus dieser wertvollen historischen Straßenoberfläche eine Reihe einzigartiger Rennchronographen geformt. Mit einem aggressiven integrierten Design, einem kühnen, fesselnden Zifferblatt und einem lebendigen Rennsportgeist ist die neue limitierte Auflage des Coblor Nürburgring Asphalt 1 ein starker Neuling für die Marke mit einer einzigartigen Variante der Formel des Motorsport-Chronographen.
Mit 44 mm Breite und 15,6 mm Dicke verlangt das Gehäuse des Coblor Nürburgring Asphalt 1 Aufmerksamkeit am Handgelenk, aber die Marke hält dieses Gewicht durch eine Handvoll wichtiger Faktoren beherrschbar. Da wäre zunächst das Gehäusematerial. Diese aggressive, muskulöse integrierte Form ist nicht nur aus leichtem Titan der Güteklasse 5 gefertigt, sondern auch mit schwarzem DLC beschichtet. Fügen Sie die kurzen, unterschnittenen und fast nicht vorhandenen integrierten Ösen hinzu, und Sie haben ein Gehäuse, das am Handgelenk auffällt und gleichzeitig seine insgesamt wahrgenommenen Abmessungen reduziert. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die Form selbst lenken, ist sie eine scharfe, eckige Variation des bekannten achteckigen integrierten Sportuhrmotivs, mit einer überraschend weichen Gehäuseseitenfase, die die facettierten Ebenen des Mittelgehäuses und der integrierten Ösen trennt. Auch die asymmetrischen Drücker bei 2 Uhr und 4 Uhr ziehen am Handgelenk sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Coblor zielt darauf ab, den übergroßen, kolbenartigen Stopp-/Start-Drücker des Chronographen bei 2 Uhr auffälliger und einfacher zu bedienen zu machen als den vergleichsweise kleineren, mit Keramik beschichteten zylindrischen Drücker bei 4 Uhr, aber das Endergebnis ist eher ein optisches Statement als ein substantieller Unterschied in der Funktionalität. Beide Drücker sind schwer, knackig und zufriedenstellend präzise in der Bedienung. Ebenso ist die feste, mit Chevron-Rand gravierte Tachymeterlünette aus Keramik eine effektive, faszinierende visuelle Visitenkarte, wobei das Zusammenspiel zwischen den erhabenen polierten Ziffern und der matt vertieften Basisschicht bei direktem Licht starke Glanzlichter erzeugt. Auf der Rückseite verziert Coblor den Gehäuseboden aus Saphirglas mit einer auffälligen rennroten Dichtung und bewertet die Uhr mit einer respektablen Wasserdichtigkeit von 100 Metern.
Der Erfolg oder Misserfolg der Coblor Nürburgring Asphalt 1 hängt zu einem großen Teil von ihrem Zifferblatt ab. Ihre Existenzberechtigung besteht darin, die erste Uhr mit Asphalt-Zifferblatt zu sein, und die Marke hat sie weitgehend gemeistert. Natürlich ist die Hauptoberfläche des Zifferblatts hier der Star der Show – wir haben schon grobkörnige, von Asphalt inspirierte Texturen gesehen, aber die organische Vielfalt und die schiere Größe der Gipfel und Täler hier machen dieses tief mattschwarze Zifferblatt auffallend einzigartig. Und dann ist da natürlich noch die Herkunft des Asphalts selbst. Während Coblor Asphalt von der gesamten Länge des Nürburgrings bezogen hat, besteht dieses spezielle Zifferblatt aus einem Teil der Tiergartenkurve – einer rasend schnellen, geschwungenen Linkskurve am Ende der Hauptgeraden der Döttinger Höhe. Die Tiergartenkurve hat einen furchterregenden Ruf als eine der schnellsten Kurven der gesamten Nordschleife, und es ist für einen Rennsportfan eine Freude, einen Teil dieses speziellen Streckenabschnitts zu sehen. Abgesehen von einem farbenfrohen, von einem Bordstein inspirierten, sägezahnförmigen rot-weißen Abschnitt der Minutenanzeige zwischen 1 und 3 Uhr ist der Rest des Zifferblatts der Nürburgring Asphalt 1 bemerkenswert dezent und schlicht. Vertiefte azurierte Hilfszifferblätter und breite, gebürstete und polierte Paddelzeiger sorgen für eine lobenswerte Lesbarkeit des Gesamtpakets, aber die keilförmigen schwebenden aufgesetzten Indizes dürften hier ein Streitpunkt sein. Das dünne, unfacettierte polierte Material beeinträchtigt hier tatsächlich das Gesamtgefühl der wahrgenommenen Wertigkeit, auch wenn der Rest des Zifferblatts solide ausgeführt ist.
Coblor treibt die Nürburgring Asphalt 1 mit dem automatischen Chronographenwerk COB.01 an, das vom Uhrwerkspezialisten Concepto speziell für die Marke entwickelt wurde. In Bezug auf die Gesamtleistung ist das COB.01 ein respektabler Konkurrent, mit einer Gangreserve von 48 Stunden bei einer Schlagfrequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und einer vollständig integrierten Nockenhebel-Chronographenkomplikation. Optisch bietet die COB-01 jedoch einige beeindruckende Ideen. Die obere Brücke ist mit schwarz beschichteten Genfer Streifen versehen, während die unteren Brücken und der Unruhkloben mit einer dynamischen, asphaltinspirierten Körnung verziert und durch polierte, erhabene Kanten hervorgehoben sind. Das einfache, flache, hochglanzpolierte Aussehen vieler Chronographenkomponenten ist jedoch ablenkend schlicht, aber die meiste Zeit werden diese eher handwerklichen Elemente durch das am auffälligsten verzierte Teil von allen verdeckt – den maßgefertigten Skelettrotor. Während das Hauptrotorgewicht selbst mit Sonnenschliff und einem vollfarbig eingravierten Coblor-Logo schön ausgeführt ist, ist die zentrale Nabe mit einer linear gebürsteten, mit Asphalttextur gefüllten Karte des Nürburgrings gekrönt, komplett mit einer Rubinmarkierung und genauen Koordinaten, die die Tiergartenkurve hervorheben, aus der das Zifferblatt der Uhr stammt. Es ist ein attraktiv ausgeführtes, zutiefst spezifisches Stück Auto-Nerd-Kunst, und da ich selbst ein lebenslanger Rennsportfan bin, ist es zutiefst ansprechend.
Um das Design zu vervollständigen, kombiniert Coblor die Nürburgring Asphalt 1 mit einem geformten integrierten Faltschließband aus Gummi in schlichtem Schwarz. Mit einem vertieften Mittelteil mit Asphaltstrukturmotiv und einer fließenden Form, die sich nahtlos an die Facetten und Konturen der integrierten Ösen anpasst, ist es eine flexible, bequeme Ergänzung zur Uhr selbst. Aufgrund der Dicke und der geformten Form des Bandes neigt es jedoch dazu, in der Nähe der integrierten Ösen zu „schweben“. Darüber hinaus kann es angesichts der Länge des Bandes und der Positionierung des nicht schwebenden zweiten Halters ein kniffliges Unterfangen sein, das Band beim Sichern des Verschlusses in die Halter zu stecken.
Nach fast einem Jahrhundert in Betrieb bleibt der Nürburgring eine der beliebtesten – und gefürchtetsten – Rennstrecken der Welt. Trotz einiger kleiner Kinderkrankheiten bei der Erstveröffentlichung übersetzt die limitierte Auflage der Coblor Nürburgring Asphalt 1 die Mystik und das sportliche Erbe dieses Ortes in ein sportliches, dynamisches und zutiefst überzeugendes Chronographendesign. Von der Coblor Nürburgring Asphalt 1 werden nur 500 Exemplare hergestellt. Die Uhr ist ab sofort über die E-Commerce-Plattform der Marke erhältlich. Der UVP für diese Uhr beträgt zum Redaktionsschluss 6.111,30 Euro und bezieht sich auf Stefan Bellofs berühmten Rundenrekord von 2,01 Metern auf der Nürburgring-Nordschleife aus dem Jahr 1984.
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