Junghans ist bekannt für seine klare Ästhetik. Das Bauhaus-Design, das die meisten Modelle der Marke inspiriert, ist in der Regel am besten in klarem Schwarz und Weiß gehalten. Das heißt aber nicht, dass Farbe die Ausführung nicht bereichern kann. Dies ist eindeutig das Thema der Junghans-Frühlingsneuheiten. Der Einsatz von Farbe, subtil in einigen Anwendungen und kühn in anderen, bietet einen frischen Blick auf einige der klassischsten Designs des deutschen Uhrenherstellers.
Der Junghans Max Bill
Wenn es um Bauhaus-Design bei fake Uhren geht, denken die meisten an die Linie Max Bill. Dieser klassische Look hat einen hohen Wiedererkennungswert. Für dieses Jahr hat Junghans ein neues Chronoscope Bauhaus Modell und zwei neue MEGA Solar Modelle hinzugefügt. Während Farbe für Junghans im Jahr 2023 das Thema sein kann, ist die spezifische Farbe für die Max Bill rot.
Die Ablesbarkeit war schon immer eine Stärke der Chronoscope Bauhaus. Das Layout mit Hilfszifferblättern bei 12 und 6 Uhr hält das Zifferblatt symmetrisch, und das Junghans-Logo bei 9 Uhr kompensiert das Datum bei 3 Uhr. Ein roter Farbtupfer auf dem Datumsrad wäre auch dann eine gute Idee gewesen, wenn dies der einzige Farbakzent gewesen wäre. Auch der Stunden- und der Minutenzeiger sind rot, was die Lesbarkeit erhöht und das ansonsten karge Zifferblatt auflockert. Ein winziges Stückchen Rot ist auch auf dem Gehäuseboden zu sehen, das die subtile Verwendung von Rot auf dem Zifferblatt aufgreift. Dieses Modell kostet 2.295 € im Einzelhandel.
Die Max Bill MEGA Solar(1.075 €) wird ebenfalls in Rot gehalten. Die vernetzte Solaruhr – mit einer beeindruckenden Gangreserve von drei Jahren bei Dunkelheit – verfügt über ein rotes Datumsrad und rote Ziffern. Ein weiteres Modell in PVD-Gold(1.175 Euro) ist ebenfalls neu im Programm. Beide Uhren sind mit einem veganen Apfelfaserarmband und einer umweltfreundlichen Leuchtmasse ausgestattet. Das funkgesteuerte Modell verfügt außerdem über einen ewigen Kalender und eine automatische Anpassung an alle Zeitzonen. Eine beeindruckende Ausstattung in einem 38-mm-Paket.
Junghans Meister Damen
Das neueste Modell von Meister Damen(1.340 €) hat ein grünes Zifferblatt mit Sonnenschliff. Die Dauphine-Zeiger sind diamantgeschliffen und bilden einen scharfen Kontrast zum tiefen Grün des Zifferblatts. Ein macchiatofarbenes Straußenarmband lässt das Zifferblatt noch mehr in den Mittelpunkt rücken. Die Kollektion Meister Damen wirkt moderner als die klassische Max Bill. Ein vertikal ausgerichtetes Junghans-Logo bei 6 Uhr ergänzt die Kardinalzifferblätter.
Obwohl die Uhr mit 33 mm eher klein ist, besteht sie fast ausschließlich aus einem Zifferblatt, wodurch sie größer wirkt und an mehr Handgelenken passt, als der Durchmesser vermuten lässt. Das schlanke, nur 9,8 mm hohe Gehäuse ist 50 m wasserdicht und beherbergt ein Automatikwerk mit einer Gangreserve von 38 Stunden. Das Uhrwerk ist ebenfalls ein reines Zeitmesswerk, das den minimalistischen Geist und die hervorragende Symmetrie des Zifferblatts beibehält.
Junghans Meister fein
Die Ergänzungen der Meister fein Kollektion sind stilistisch sehr vielfältig. Von der eleganten Signatur über die auffällige Automatic bis hin zum funktionsreichen Chronoscope MEGA Solar sind die Neuheiten bunt und funktional. Die traditionellste unter den neuen Modellen ist die Signatur(1.690 €). Die knapp 40 mm große Uhr im klassischen Kleidungsstil verfügt über ein hellgraues, gebürstetes Zifferblatt mit diamantgeschliffenen Indexen. Die Datumsanzeige bei 3 Uhr macht die Uhr funktionaler, aber weniger symmetrisch. Ähnlich wie die Meister Damen bietet die Signatur eine Gangreserve von 38 Stunden und eine Wasserdichtigkeit von 50 m.
Die jüngsten Ergänzungen der Kollektion Meister fein Automatic(1.390 €) sind viel verspielter. Drei neue Farbvarianten – Arctic Blue, Moss Green und Blackberry – werden mit einer diamantbesetzten Stundenmarkierung bei 12 Uhr angeboten, die die vertikal ausgerichtete Junghans-Wortmarke bei 6 Uhr ausgleicht. Die Ziffern auf den schwarzen Datumsrädern passen farblich zu den anderen Indizes, was das Design zusammenhält. Die Farben der Armbänder passen nicht zusammen, sondern sind komplementär. Diese Uhr ist eine etwas üppigere Variante eines eleganten Stücks und könnte in einem formelleren Rahmen oder in einem legereren Outfit eine gewagte Farbgebung darstellen.
Die letzten Ergänzungen der Meister fein-Kollektion verfügen über einen ewigen Kalender, einen Chronographen und ein angeschlossenes Solarwerk. Die Meister fein Chronoscope MEGA Solar vereint all dies in einem 39,5 mm großen Gehäuse, das weniger als 10 mm dick ist. Natürlich ermöglicht das verbundene RC-Solarwerk J110 diese Funktionen für weniger als 1,5.000 Euro. Wenn die Uhr mit der Junghans MEGA-App verbunden ist, aktualisiert sie automatisch alle Zeitzonen auf die Sekunde genau. Die beiden Modelle aus Edelstahl(1.390 €) und Roségold mit PVD-Beschichtung(1.490 €) werden mit Lederarmband angeboten und bieten die Vorteile einer vernetzten Uhr (Genauigkeit und automatische Synchronisierung mit den Zeitzonen), ohne dass ein Bildschirm hinzugefügt wird.
Junghans Meister Pilot und Pilot Chronoscope
Auf der sportlichen Seite bringt Junghans drei Modelle in die neue Meister Pilot Linie – die Meister Pilot in Marineblau und eine neue Meister Pilot Chronoscope in den Farben Marineblau und “Desert”. Rote Akzente und genietete Lederarmbänder kennzeichnen die sportlichen Absichten der Modelle. Diese Uhren sind leistungsfähiger und bieten eine Wasserdichtigkeit von 100 m, DLC-behandelte Gehäuse und Lackzifferblätter. Jede Uhr hat einen Durchmesser von 43,3 mm, was der Größe von Werkzeuguhren entspricht.
Die Meister Pilot Automatic in Marineblau(1.990 €) ist die Interpretation einer Fliegeruhr durch die deutsche Marke. Ihr Zifferblatt ist ausgewogen und verfügt über ein großes Datumsfenster bei 12 Uhr und eine laufende kleine Sekunde bei 6 Uhr. Außerdem sind die Schwertzeiger mit demselben umweltfreundlichen Leuchtstoff gefüllt. Die beidseitig drehbare Lünette ermöglicht eine minutengenaue Zeitmessung und hat einen gewellten Rand, der das Greifen erleichtert. Mit einer Dicke von 12,3 mm ist die Drei-Zeiger-Version die dünnste der drei Neuerscheinungen.
Die beiden neuen Chronoscope-Modelle der Pilot-Linie(2.590 €) haben den gleichen Durchmesser von 43,3 mm, sind aber etwas dicker (14,4 mm), um die Chronographenfunktion unterzubringen. Zusätzlich zur Funktion der Lünette kann der Chronograph mit Hilfe des Totalisators bei 9 Uhr die Zeit bis zu 30 Minuten messen. Der zentrale Chronographen-Sekundenzeiger, der 30-Minuten-Zeiger und der Zeiger für die laufende Sekunde sind alle mit roten Akzenten versehen. Während die Farbvariante Desert ein Serienmodell ist, ist die Meister Pilot Chronoscope Navy Blue auf 300 Stück limitiert.
Der Meister Chronoscope
Die letzte Neuerscheinung, die Meister Chronoscope, dürfte sich aufgrund ihrer Größe und ihrer auffälligen Ästhetik als sehr beliebt erweisen. Das saphirgraue Zifferblatt hat eine runde Sonnenstrahloptik und die beliebten “Dimple”-Zifferblätter der Marke in einem Anthrazitton. Alle Ziffernblätter sind mit orangefarbenen Zeigern versehen, die einen geschmackvollen, aber lebhaften Farbakzent setzen. Ein kleineres Hilfszifferblatt mit laufender Sekunde bei 9 Uhr wird durch das Tagesdatum bei 3 Uhr ergänzt. Mit seinen minimalistischen Indizes ist das Zifferblatt gut lesbar, sauber und sehr gut ausgeführt.
Dieser Meister Chronoscope liegt in Bezug auf die Größe in einem guten Mittelfeld. Mit einem Durchmesser von 40,7 mm und einer Dicke von 13,9 mm ist er größer als die Meister fein Stücke, aber kleiner als die Pilot Chronographen. Während die Dicke einige Leute abschrecken mag, sollte man bedenken, dass ein Teil davon auf das gewölbte und doppelt entspiegelte Saphirglas zurückzuführen ist. Die Meister Chronoscope bietet eine Wasserdichtigkeit von 50 m und eine längere Gangreserve von 48 Stunden, wenn der Chronograph nicht läuft. Die Meister Chronoscope wird mit einem braunen Straußenarmband zum Preis von 2.140 € angeboten und würde sich auch in einer Business-Casual-Umgebung gut machen.
Abschließende Überlegungen
Der Einsatz von Farbe und ihre Integration in ein klassisches Design verleiht einem bewährten Modell oft eine neue Dimension. Wirklich neue Modelle in eine Kollektion aufzunehmen, erweist sich jedoch als eine ziemlich schwierige Aufgabe. Mit den Frühjahrsneuheiten hat Junghans die Balance zwischen neuen Versionen von Fan-Lieblingen, verbesserter Funktionalität und der Ergänzung bestehender Kollektionen durch neue Modelle gefunden. Für eine Marke, die vor kurzem den 200. Geburtstag ihres Gründers feierte, ist es eine Herausforderung, immer wieder neue Wege zu finden, um das Bauhaus-Design, für das sie berühmt ist, zum Ausdruck zu bringen – eine Herausforderung, die Junghans annimmt.